Dichte Klappen für höchste Sicherheit
Am Schweizer Institut für Virologie und Immunologie (IVI) stand eine Erneuerung der Absperrklappen im Lüftungssystem an. Da mit gefährlichen Viren gearbeitet wird, sind zuverlässige und absolut dichte Klappen entscheidend. Die Rico Sicherheitstechnik AG meisterte erfolgreich die hohen Anforderungen dieses Grossprojektes.
Lösungen im Einsatz
Leistungen von RICO
Austausch Luftabsperrklappen
Kategorie
Ausgangssituation und Ziel
Ein sicheres Arbeitsumfeld ist im IVI entscheidend und die gesetzlichen Vorgaben sehr streng, wenn es um den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt geht. Viren und andere Erreger dürfen auf keinen Fall die Laboratorien verlassen und in die Umwelt gelangen. Die Gebäudehülle des Instituts entspricht der Sicherheitsstufe 4, was der höchsten Sicherheitsstufe bei Anlagen im biologischen Umfeld entspricht. Zur Sicherstellung dieser Stufe werden sehr aufwendige und zuverlässige Systeme eingesetzt. Das permanente Risikopotenzial lässt keine Abweichung zu und so müssen technische, bauliche und organisatorische Sicherheitsmassnahmen strikt eingehalten werden und den nationalen und internationalen Vorschriften entsprechen. «Die Sicherheitsmassnahmen kommen der eines Atomkraftwerks nahe», betont Peter Fluri, Leiter Technik und Sicherheitsbeauftragter des staatlichen Instituts. Aus diesem Grund erfolgt der Zugang der Mitarbeitenden zu den Anlagen über Schleusen – so kann ein ständiger Unterdruck in den Laboratorien aufrechterhalten und gleichzeitig verhindert werden, dass potenziell kontaminierte Luft aus den Gebäuden austreten kann. Die gasdichten Absperrungen des Lüftungssystems stellen eine weitere wirkungsvolle Schutzmassnahme dar. Zu diesem Zweck sind bereits seit 23 Jahren gasdichte Luftabsperrklappen der Rico Sicherheitstechnik AG erfolgreich im Einsatz, welche nun sukzessive durch neuere Produkte des Unternehmens ausgetauscht werden.
Sicherheit hat höchste Priorität
Eine der wichtigsten Anlagen für ein sicheres Labor ist ein gut funktionierendes Lüftungssystem mit den entsprechenden Filterstufen, welches den Austritt von Viren aus den Zonen verhindert und so die Umwelt, Mensch und Tier schützt. In den Laboratorien und in den Tierräumen wird die gesamte Atemluft im Durchschnitt zehn Mal pro Stunde ausgetauscht; wobei beachtliche 55.000 m³ Luft pro Stunde durch die Rohrleitungen strömen. Eingeteilt ist das Institut in 94 getrennte Lüftungszonen, in denen sogenannte HEPA-Filter (High-Efficiency-Particulate-Airfilter) im Einsatz sind. Die Schwebstofffilter sorgen für eine sichere Filterung in der Luftzu- und -abfuhr, da sie in der Lage sind, auch kleinste Partikel und Aerosole zu filtern, an denen sich Viren und andere Erreger anheften können. Den Filtern sind jeweils 100 % gasdichte Luftabsperrklappen vor- und nachgeschaltet, die bei der Filterreinigung manuell geschlossen werden, sodass der Luftfluss zeitweise unterbrochen wird. Da die Filterreinigung mit Formalingas erfolgt, ist das Material der Klappen sehr entscheidend. Diese wurden seitens Rico in hartanodisierter Aluminiumausführung geliefert, da sie so auch kritischen Gasen standhalten.
Dichtheit jederzeit überprüfbar
Ein weiteres Kriterium des Instituts war es, dass die Dichtheit der Absperrklappen im eingebauten Zustand überprüfbar ist – mittels Handpumpe und Manometer kann dies über das sogenannte Perfekt-System der Rico Klappen schnell und einfach erfolgen. Diese Voraussetzungen sind für optimale Arbeitsbedingungen und für die Gesundheit von Personal und Tieren unerlässlich. Doch nicht nur die alltäglichen Arbeitsroutinen müssen in ein Sicherheitskonzept eingebunden sein. Der Präventionsgedanke für kritische Situationen bestimmt die Praxis der Techniker des Instituts. So sind für Notsituationen komplexe Systeme verbaut, welche die Bevölkerung und die Umwelt schützen. Denn tritt im Ernstfall verseuchte Luft in die unmittelbare Umwelt, kann dies nicht nur massive wirtschaftliche Folgen haben, sondern auch Menschen und Tiere in Gefahr bringen. Die Möglichkeit, bestimmte Bereiche gasdicht abzuschliessen, ist daher ein wichtiger Faktor.
Anspruchsvolles Grossprojekt
Zur Realisierung der Sicherheitsvorgaben leisten die gasdichten Absperrklappen von Rico einen grossen Anteil: Sie sind im Lüftungssystem des gesamten IVI Gebäudes verbaut – wovon 311 manuelle und 15 automatische Klappen sind. Letztere sind an den Ein- bzw. Ausgängen des Gebäudes angebracht und verhindern in letzter Instanz die Strömung kontaminierter Luft nach aussen. Die manuellen Luftabsperrklappen hingegen steuern den Durchfluss von Luft in den Lüftungskanälen im Inneren und stellen im geschlossenen Zustand eine absolute Gasdichtheit sicher. Auch bei Störungen wird der Schutz aufrechterhalten: «Kommt es zum Beispiel zu einem Stromausfall, schliessen sich die automatischen Absperrklappen selbstständig, um negative Umwelteinflüsse zu verhindern», erklärt Fluri.
Schnelle, unkomplizierte Erneuerung
Obwohl die bisherigen Klappen durch präventive Wartung noch funktionstüchtig waren, entschied sich das Institut vor möglichen Ausfällen für den Austausch, um auf der sicheren Seite zu stehen und auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Dank der positiven Erfahrungen wurde auch hier wiederholt auf die Lösungen von Rico gesetzt. «Einer der Hauptgründe für das Weiterführen der Kooperation mit Rico ist die Zuverlässigkeit des Produktes», betont Fluri. Rico weiss um die hohen Sicherheitsansprüche, die die Klappen erfüllen müssen und geniesst aus diesem Grund einen hohen Stellenwert im Institut. Ein ausschlaggebender Punkt für die Umsetzung des Projekts war auch, dass die neuen Produkte baugleich den Alten geliefert wurden. Der Vorteil dabei ist, dass die Klappen somit schnell und unkompliziert ausgetauscht werden konnten, keine weiteren baulichen Massnahmen nötig wurden und das Institut keine kritische Situation zu befürchten hatte.
Nachgefragt
Anita Ulrich
Rico Sicherheitstechnik AG
Wo kommen Luftabsperrklappen überall zum Einsatz?
Anwendungsgebiete sind unter anderem die Pharmaindustrie (z.B. Isolatoren), Kernkraftwerke, Militär/Zivilschutz, Chemie/Petrochemie, Forschungslabors oder auch Spitäler. Die Klappen riegeln die Lüftung zu 100 % gasdicht ab, z.B. wenn Filter gewechselt oder Räume dekontaminiert werden.
Was ist das Besondere an den eckigen Absperrklappen, die Sie neben den runden auch im Programm haben?
Rechteckige Klappen sind – im Vergleich zu den runden Kappen – um einiges schwieriger abzudichten. Bei bestimmten Anwendungen, wie zum Beispiel bei Kernkraftwerken, sind eckige Rohrleitungen jedoch weit verbreitet. Aus diesem Grund haben wir diese Klappen entwickelt.
Wie sieht es aus mit der Prüfung der Dichtheit?
Das Besondere an unseren Klappen ist, dass die Kunden die Dichtheit selbst und ohne Ausbau prüfen können. Die Klappen sind zu diesem Zweck mit einer Prüfrille im Klappengehäuse ausgestattet, an die eine Handpumpe mit Manometer angeschlossen werden kann. Die sogenannte «Perfekt»-Ausführung hat sich über Jahre in der Praxis bewährt. Unabhängig von Ausführung und Durchmesser können alle Klappen der Rico Sicherheitstechnik AG so auf die 100 %ige Dichtheit geprüft werden.
Aus welchen Materialien bestehen die Absperrklappen?
Je nach Anforderungen der Anwendung bzw. des Kunden können die Klappen in verschiedenen Materialien geliefert werden. Steht die Beständigkeit gegen aggressive Medien im Vordergrund, wird oft Edelstahl verwendet, was in Abhängigkeit der Legierung jedoch Auswirkungen auf den Preis hat. Aluminium ist eine preiswertere Alternative und für viele Anwendungen geeignet. Wenn die Klappen besonders leicht sein müssen, setzen wir Produkte aus Kunststoff ein. Wichtig ist, dass das Material der Klappen und auch der Dichtungen auf die Medien abgestimmt ist, mit denen die Kunden arbeiten. Vor allem Spezialanwendungen unterstreichen die wichtige Rolle der Kundenberatung.
Haben die Kunden auch Spezialwünsche?
Ja, es gibt z.B. Labore, in denen grosse Klappen benötigt werden, die sich extrem schnell schliessen können. Für solche Anforderungen entwickeln wir gemeinsam mit den Kunden massgeschneiderte Lösungen.
Service-Techniker immer zur Stelle
«Bei einem Projekt dieser Grösse ist es für uns ein entscheidender Faktor, dass eine räumliche Nähe zwischen Institut und Lieferant besteht», ergänzt Fluri. Treten beim Einbau oder bei der Inbetriebnahme Schwierigkeiten auf, sind die Servicetechniker von Rico umgehend vor Ort und können das IVI Techniker-Team unterstützen. «Unsere Techniker kennen die hier verbauten Systeme in der Tiefe, daher existiert tiefgreifendes Know-how – auch was das Handling der Absperrklappen angeht», bemerkt Peter Fluri. Die regelmässigen Klappentests und Revisionen werden von Mitarbeitern des Instituts in Eigenregie durchgeführt und die Servicetechniker von Rico stehen jederzeit für Rückfragen zur Seite. Die erforderlichen Reparaturen der automatischen Klappen überlässt das IVI komplett den Spezialisten von Rico – nur so kann auf lange Zeit eine 100-prozentige Funktionsfähigkeit aufrechterhalten werden. Die Zusammenarbeit zwischen IVI und Rico erweist sich laut Aussage des technischen Leiters als Win–Win–Situation, da alle ausschlaggebenden Kriterien erfüllt werden konnten. «Wir schätzen Rico als zuverlässigen Partner, mit dessen Hilfe wir auch künftig Sicherheit für unsere Mitarbeiter und die Umwelt bieten können. So können wir auch in den nächsten 23 Jahren unsere Aufgaben am Institut sicher wahrnehmen.», erwähnt Fluri abschliessend.
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